20.09.12

 

Die Bilder sind von Süden nach Norden sortiert

Meine Beschreibung ist von Nord nach Süd da ich die letzten beiden Etappen von Fort William aus gewandert bin

 

Loch Lunn Da Bhra nach Kinlochleven     8. Tag 12 Km

 

Da mein Knie wieder mehr schmerzte entschied ich, dass ich diesen Morgen mit dem Taxi zum Loch Lunn Da Bhra fahren werde. Um dann nach Kinlochleven zu laufen.

Ein netter Taxifahrer brachte mich zu der Stelle an der ich meine Wanderung wieder aufnehmen wollte. Der Taxifahrer wollte alles genau von mir wissen, Beruf, Familie etc. aber er erzählte mir dann auch von sich. Vor uns hielt noch ein Taxi, ein Ehepaar hatte die gleiche Idee. Da es trübe war hatte ich gleich meine Regensachen angezogen und nur meinen Verpflegungsbeutel dabei. Es waren von hier nur 12 Km nach Kinlochleven. Der Wald war an dieser Stelle abgeholzt, desgleich an der anderen Seite des Tales, ich konnte aber nicht sehen ob hier wieder aufgeforstet wurde, es waren keine Setzlinge zu sehen. Ein paar Fingehüte blühten noch. Am Wegesrand stand ein Schild mit einer Beschreibung der Flucht der Campbells im 17. Jahrhundert, daneben ein großer Steinhaufen, genau verstanden habe ich es nicht. Da ich nicht genau weiß wer der Böse ist. Ich müsste mir noch einmal die Geschichte der Schotten durchlesen. Man soll einen Stein auf den Haufen legen oder einen wegnehmen, je nachdem für wen man ist?

Es fing zu regnen an, man ist ja auch nichts anderes mehr gewohnt. Es öffnete sich ein weites Tal und der Weg verlief auf der östlichen Seite des Tales hoch über dem Bach. Die ersten Wanderer von Kinlochleven kamen mir entgegen. Jedesmal ein Hi oder Hello, Haya, Good Morning and How are you? Die umliegenden Berge waren nun Wolkenverhüllt auf den Weiden waren wenige Schafe. Im Tal kaum ein Baum nur Weideland. Am interessantesten waren heute die entgegenkommenden Wanderer. Würde gerne ein Video drehen über die verschiedenen Wanderer und ihre Beweggründe. Von den Gruppenwanderern bis hin zu denen, die alleine Wandern, so wie ich. Heute waren alle Varianten dabei. Viele der Wanderer hatten nur ein T-shirt an und waren nass bis auf die Haut. Ich fragte einen ob es nicht zu kalt sei, er lachte bloß und verneinte. Einige Alleinwanderer sind ziemlich verschlossen und grüßen nicht einmal. Ich unterhielt mich mit einem netten älteren Ehepaar und wir hätte die Unterhaltung gerne weitergeführt aber der Regen trieb uns auseinander. Heute waren von alt bis jung alle unterwegs. Als ich an der ersten Ruine ankam lichtete sich die Wanderschar. Die meisten kamen wohl von Kinlochleven und wanderten nach Fort William, es is kein Unterkunft mehr dazwischen. Das Tal schien nicht zu enden. Nach der 2. Ruine und einem Wanderwegabzweig, der zum Glen Coe führt. Senkte sich der WHW Richtung Kinlochleven. An einer Brücke mit Wasserfall und ein paar Birken machte ich eine kurze Rast. Ich konnte mich nirgends setzen, alles war nass. An einer Birke standen 3 Prachtexemplare von Birkenpilze, ich nahm sie mit, um sie heute abend zu verspeisen. Wenig später war Loch Leven zu sehen. Bevor es hinunter ging nach Kinlochleven kam mir eine Frau entgegen mit 2 sehr großen Hunden und leinte sie schnell an. Somit dachte ich, daß die Hunde nicht ganz friedlich sind und machte den Weg frei. Die Frau sagte mir sie seien zahm wie Lämmer. Sie sahen aber eher aus wie Schafe. Ich streichelte sie (die Hunde) und sie waren wirlich dankbar und lekten mir die Hand, so dass ich mir die Hände gründlich waschen musste am nächsten Bach. Die Frau erklärte mir , dass diese Hunde einer alte Schottische Hunderasse angehören. Sie stammen von den Windhunden ab.

Der Schottische Deerhound

(Zitat aus : http://www.stadthunde.com/magazin/hunde-wissen/hunderassen/scottishdeerhound-windhund-hunderassen-portraet.html)

 

Zitat:

 

Der Scottish Deerhound braucht den Familienanschluss. Er findet recht schnell Vertrauen zu seinen Bezugspersonen und bewacht und beschützt diese mit seiner ganzen Kraft, aber nie mit Aggressivität. Im Haus verhält sich der schottische Jagdhund angemessen und ruhig, aber er kann auch bei Wind und Wetter draußen sein. In dieser Hinsicht ist er hart im nehmen. Fühlt er sich allerdings ungerecht behandelt, neigt der Deerhound auch gerne zu ein paar Minuten Beleidigtsein. Im Allgemeinen ist der Deerhound ein sehr intelligenter Hund mit einem hohen Anpassungs- und Einfühlungsvermögen.

 

Beim auseinandergehen rief mir die nette Dame noch zu „ Sie sprechen ein exccelentes English“. Da ich weiß was mir alles fehlt machte es mich nicht allzu stolz. Tat aber trotzdem gut.

Unten im Tal lag Kinlochleven und ich erkannte von hier oben einiges wieder. Der Weg hinunter führte durch ein Birkenwäldchen. Auf einer Lichtung stand ein Zelt und es schien, dass sie jetzt aufstehen wollten. In Kinlochleven ging ich über die Brücke und das Wasser im River Leven sah schwarz aus, liegt das am moorigen Wasser?

Kinlochleven war eine Industriestadt. Die Aluminiumhütte wurde 2000 geschlossen.

Ich ging nun zuerst in das Informationscenter und schaute mir die Aluminium Story an. Eine Dokumentation über die Entstehung der Aluminium Produktion hier in Kinlochleven:

 

http://www.kinlochleven.co.uk/currentproj_sub.asp?id=14

 

Danach ging ich in den nahen Pub auf eine Tasse Tee, die Wirtin erkannte mich wieder and fragte nach meinem Knie und warum ich wieder hier war, das hätte ich nicht erwartet. Ich musste nun auf den Bus zurück nach Fort William warten. Der auf dem Plan stehende Bus hielt nicht and der Haltestelle da er als Schulbus fuhr. So mussten wir eine weitere Stunde warten. Wir, das waren das ältere Paar was aus dem Taxi gestiegen war. Sie kamen aus der Gegend von Manchester. Ein junges Paar, die ich auf dem Castle Dun Deadail (über dem Glen Nevis) getroffen hatte. Ich wunderte mich sie wieder hier zu sehen, da sie gestern in Richtung Fort William gelaufen waren. Sie wollten nun noch im Glen Coe wandern.

Es regnete nun dauernd und als der Bus kam war ich froh zu sitzen. Vom Bus aus konnte ich nicht viel von der Landschaft sehen auf der Rückfahrt, die Scheiben waren zu beschlagen. Ich war hier ja schon einmal mit dem Transporter von Travel -lite langgefahren.

Im Quartier habe ich meine Pilze zubereit, sie waren vorzüglich. Es saßen 2 junge Deutsche mit am Tisch aus Münster. Sie waren auf dem Ben Nevis und hatten großen Hunger. Sie kauften die doppelte Menge an Chicken Wings als sie verspeisen konnten. Sie luden mich zum Mitessen ein. Sie haben gut gescmeckt, obwohl ich mir sowas nie kaufe.