Wanderung durch den Barranco Guayadeque zur Caldera de Los Marteles

Barranco de Guyadeque Teil 2

 

Bilder der Wanderung in Kapitel "Barranco de Guyadeque"

 

Nachdem wir vor ein paar Tagen im Barranco den Steilhang hinauf gekraxelt waren und danach den Pfad hinunter zum Cruce de Olivio gefunden hatten, beschloß ich den Rundweg wie beschrieben im Rother Wanderfüher zu wandern, ich kannte die Route aber schon vorher durch Wanderbeschreibungen von einheimischen Wanderern. Teile der Wanderung war ich auch schon mehrfach gelaufen.

Ich brachte meine Freunde morgens um 5 Uhr  zum Flughafen und fuhr dann in den Barranco Guayadeque zum Parkplatz unterhalb vom Restaurant Tagoror, es war noch dunkel und die Sterne leuchteten. Es war zu dunkel, um los zu laufen also machte ich noch ein Nickerchen. Eine Thermoskanne mit Kaffee hatte ich mir mitgebracht und ebenfalls ein Frühstück. Ich hatte mein Frühstück beendet und es wurde sehr schnell hell und die Berghänge färbten sich rot von der aufgehenden Sonne. Um 7:15 marschierte ich los. Es war noch kühl und frisch und  so machte mir der Aufstieg auf der Piste hinauf zur Caldera de Los Marteless nichts aus. Ich genoss immer wieder die herrliche rote  Färbung der Berge.

Man hatte in letzter Zeit die Abkürzungen wieder in Stand gesetzt und mit Pfosten markiert. In der Nähe eines kleinen Wasserloches führt dieser Pfad aber wieder hinunter in den Barranco, so dass man die Höhe die man gewonnen hatte,  wieder verliert. Ich blieb auf der Piste,  vorbei an einem kleinen Haus. Ein winziger Kartoffelacker lag links am Weg, ich hatte letztes Jahr einen alten Canario bei der Arbeit gesehen, vielleicht hat er die Kartoffeln angebaut.

Kurz vor dem 1. Haus zweigt links ein Pfad ab, der nun auch ausreichend beschriftet ist "Caldera de Los Marteless".  Dieser Pfad führt nun links vom Barranco Grund stetig aufwärts durch ehemalige landwirtschaftlich bewirtschaftetes Land. Man geht an Mauern vorbei die die Terassen vorm abrutschen sicherten. Jetzt im Frühling blüht und grünt es hier, roter Mohn am Wegesrand und die typisch kanarische Vegetation. Die große Gänseldistel ist immer wieder eine Augenweide.

Es ist wirklich zu empfehlen, diese Wanderung im Frühling zu unternehmen. Interessant ist sie natürlich auch im Herbst und Winter. Im Sommer sollte man sehr früh los gehen und viel zu trinken mitnehmen. Bei Regenwetter wird es gefährlich in dene Bergen von Gran Canaria, es wird sehr schnell matchig und rutschig und die Pfade sind dann gefährlich zu begehen. Es gibt auch immer wieder Erdrutsche und nach einem Regen kann man sehen was alles auf die Straßen gefallen ist.

Wenn man dann nach ca. 1,5 Std zu einem verfallenen Haus auf der anderen Seite des Bachbettes kommt, verlässt man das Bachbett  und geht links den Hang hinauf. Ein Steinmännchen zeigt es an. Der Hang ist rutschig wegen der kleinen Lavasteinchen,  desgleichen der weitere Weg hinauf zum ersten Haus und weiter zur Caldera.

Wenn man auf der ersten Höhe zu diesem  Haus kommt das an einem Felsen angebaut ist und man Hühner hört, geht links eine Piste zu mehreren Häusern weiter hoch, ich gehe dort nicht mehr hinauf wegen der Hunde, die zwar angekettet waren aber trotzdem so nahe kamen,  dass es sehr ungemütlich wurde. Es gibt einen schmalen Pfad gleich hinter dem ersten Haus hinauf zum Krater, der allerdings sehr rutschig ist, Lavasteinchen auf hartem Untergrund. Dieser Hang mit den losen Lavasteinchen ist schon der Kraterabhang. Hier am Hang wachsen noch Mandelbäume und die ersten Bergblumen tauchten auf wie Sidirits und Aheli del Monte . Der Blick zurück in den Barranco de Guayadeque gefällt mir immer wieder.

Auf dem Kraterrand angekommen machte ich eine Trinkpause. Ein Bergläufer kam den Weg herunter gerannt mit einem schmalen Rucksack, beneidenswert fit. Aber ich bin auf der Wanderung um die Natur zu genießen und auch kennen zu lernen.

Es ging weiter auf dem Kraterrand, tief unten bellten die Hunde und nun wanderte ich hinein in den Pinienwald. Im Frühling blühen hier Büsche die an Ginster erinnern, sie sind aber höher und das grün ist ganz weich, sie werden in Gran Canaria "Codoso" genannt. Es sind herrrlich anzusehende Büsche, die Blühten leuchten bei diesem hellen Sonnenschein.

Ich bekam Kreislaufprobleme und legte mich unter eine große Pinie auf weichen Nadel, sehr bequem und schlief eine Stunde. Es war wohl doch zu viel, so früh aufzustehen und dann zu wandern. Ich wachte entspannt auf und konnte meine Wanderung fortsetzen. Es ging im weiten Bogen hinauf durch den Wald. Oben angekommen konnte ich noch einmal in den Krater sehen. Auf der gegenüber liegenden Seite ragte ein schwarzer Ascheberg in die Höhe. Nach der Wanderbeschreibung soll man bis zur Haarnadelkurve der Landstraße GC-130 gehen. Als ich ein kleines Viereckiges Haus erreichte bog ich allerdings links in einen Pfad ein, der durch die hier wachsenden Ginsterbüsche führt und dann in den Pinienwald. Dieser Weg ist schöner und kühl bei heißem Wetter wie an diesem Tag.  Nach einer Weile erreichte ich die richtige Piste die auf dem Höhenzug verläuft. Die Abzweigung am Cruz Socorro war nicht mehr weit. Hier noch einmal ein Blick hinüber zur Caldera de Los Marteles. Es sieht so aus als ob von hier ein schmaler Pfad auch hinüber zum Krater führt, sozusagen eine Abkürzung.

Am Kreuz hält man sich links, hinunter zu einer folgenden Piste, es geht nun stetig bergab, ein paar Wege biegen ab, doch man muss auf dem Hauptweg bleiben. Irgenwo in dieser Gegend soll die Sepultura del Gigante sein, ein Gesicht an einem Berghang. Aber leider habe ich wohl in die falsche Richtung geschaut.

 

http://toponimograncanaria.blogspot.com/2013/03/gigante-sepultura-del-sta-lucia-de.html

 

Der Forstweg wurde steiler und weiter unten gabelte sich der Weg.

ein Weg ging geradeaus zu einem Haus. Hier halblinks abbiegen bis man in einem kleinen Tal ein Haus sieht, hier biegt die Piste scharf nach links ab in ein kleines  Tal. An dieser Stelle beginnt ein Pfad der auf dem Höhenzug verläuft. Wenn man an einem kleinen weissen Haus vorbeikommt ist man auf dem richtigen Pfad. Es wurde sehr heiss, und im Schatten eines Mandelbaumes machte ich eine Rast. Hier auf dem Rücken waren früher Felder, die von Mauern begrenzt waren. Der schmale Pfad ist links und rechts von einer niedrigen Mauer eingefasst, so dass man den Weg nicht verfehlen kann. Bald konnte ich links in den Barranco sehen und auf der rechten Seite in den Barrancoe de Tirajana. Auf einer Kuppe hatte ich einen weiten Blick zum Flughafen und am Wegesrand blühten Prachtexemplare  der Hauswurz. Der Pfad ging nun steil hinunter und ich musste sehr aufpassen nicht auszurutschen. Unten angekommen hätte ich beinahe den Abzweig hinunter in den Barranco de Guyadeque verpasst.

Der Pfad hinunter wurde angelegt, um die Felder hier oben zu bewirtschaften. Entlang der Feldmauern die noch vorhanden sind blühte roter Mohn,  Lichtnelken und eine kleine Hauswurz, die es nur auf Gran Canaria gibt (Flor de Piedra). Mich würde interessieren wann diese Felder angelegt wurden. Auch der Pfad hinunter musste eine grosse Herausforderung gewesen sein, ihn anzulegen.

Der Pfad verläuft weit oben an der westlichen Flanke des Barranco de Guadeque und erst in der Nähe der Häuser im oberen Tal  führt er Steil hinab zum Cruce Olivio. Rechts und links des Pfades wuchs die Krautschicht wie ein Dickicht, später im Sommer ist alles verdorrt und man sieht dann kaum noch etwas von den Gräsern und Wildblumen. Kurze Zeit später war ich wieder auf der Piste die mich hinunter zum Restaurant Tagoror brachte.

Als ich wieder am Auto war, stellte ich fest, dass ich 10 Stunden unterwegs war. Allerdings hatte ich viele Pausen eingelegt, die reine Wanderzeit betrug ca. 7 Stunden statt der 5 Stunden beschrieben Zeit in Rothers Wanderfuehrer.